GRUNDSCHULE WEITERFÜHRENDE SCHULE KINDERGARTEN

Welche Sprachen braucht Europa?



Am 18. Oktober luden die Schulleitung und der Schulvereinsvorstand zu einem Vortrag zum Thema Sprachenpolitik in Europa in den Eurocampus ein. Gastredner war Herr Professor Dr. Hermann Funk, Lehrstuhlinhaber für Didaktik und Methodik für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.
Professor Funk legte sehr anschaulich dar, dass gute Englischkenntnisse heute vorausgesetzt werden, um auf dem europäischen Arbeitsmarkt bestehen zu können. Aber Englisch alleine reicht nicht aus. Einer umfassenden EU-Studie zufolge, entgehen europäischen Unternehmen aufgrund fehlender Fremdsprachenkenntnisse der Mitarbeiter jedes Jahr Aufträge in Millionenhöhe. Die Wirtschaft braucht Mitarbeiter, die neben Englisch auch noch mindestens eine, besser zwei Fremdsprachen beherrschen. „Die wichtigste Sprache ist die des Kunden,“ so Professor Funk, „und der Kunde spricht nicht immer Englisch.“ Funktionale Mehrsprachigkeit ist daher unverzichtbar für die Mitarbeiter international agierender Unternehmen: Eine Fremdsprache auf hohem Niveau und 1-2 weitere auf mittlerem Niveau.

Auf den sehr interessanten Vortrag folgte eine intensive Diskussion mit dem Publikum: Welche Sprachen denn eine Schule anbieten solle, wollte ein Zuhörer wissen. Professor Funk empfiehlt für die Deutsche Schule Toulouse nicht nur aufgrund ihres Standortes auf jeden Fall Französisch als erste Fremdsprache beizubehalten, da das Erlernen einer schwierigen Sprache den Erwerb weiterer Fremdsprachen begünstige. Kinder, die zuerst Französisch und dann Englisch als zweite Fremdsprache lernen, machen raschere Fortschritte im Englischen und können dann in zwei Fremdsprachen ein sehr hohes Niveau erreichen.
Die Diskussion um das Sprachenlernen setzte sich bis in den späten Abend bei einem Cocktail fort – ein Zeichen dafür, dass die Veranstaltung ein großer Erfolg war.