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Die Banlieue-Problematik

Bericht der Klasse 12 über die Gesprächsrunde mit dem Soziologen Herrn Neumann am 28.11.2008 in der DST.


Am Freitag, den 28. November fand eine Gesprächsrunde mit dem Soziologen Herrn Neumann an der Deutschen Schule Toulouse statt.
Die Veranstaltung war von der Schulleiterin der DST für ihre Oberstufenschüler organisiert worden.

Vorausgegangen war dieser Veranstaltung ein Vortrag zum Thema Banlieues im deutsch-französischen Vergleich am Donnerstagabend im Turm in Blagnac im Rahmen der Reihe DST Kulturelles. Hieran nahmen zahlreiche interessierte Schüler, deren Eltern und Lehrer teil.

Thema des Treffens in der Schule war hauptsächlich die Situation in Frankreichs Vorstädten, den so genannten „Banlieues“ und die heutige Jugendkultur im Vergleich Deutschland-Frankreich.
Der Experte konzentrierte sich jedoch letztendlich größtenteils auf Frankreich.

Einleitend redete Herr Neumann über die Geschichte der Banlieues und erklärte uns deren Entstehung und erwähnte einige interessante Statistiken. Dies war jedoch eher eine Wiederholung des Vorabends als eine Einführung in das angekündigte Thema „Jugendkultur“.
Herr Neumann erklärte, dass diese Banlieues einst schöne und moderne Orte waren, in denen selbst wohlhabendere Familien wohnten. Mit der zunehmenden Immigration aus den Magreb-Staaten veränderte sich auch die Situation der Banlieues.

Viele Ausländer zogen in die günstigeren Gegenden und es häuften sich verschiedene Kulturen an. Damit veränderte sich auch die Sprache, die nun nicht mehr zwangsläufig französisch war, sondern sich mit den Sprachen der Herkunftsländer mischte.


Beim Thema Jugendkultur bezog er sich hauptsächlich auf die HipHop-Szene, die in Frankreich den größten Absatzmarkt der Welt nach den Vereinigten Staaten repräsentiert.

Er sagte, dass die „Rededuelle“ für den Erfolg dieser Szene verantwortlich seien.
Außerdem fügte er hinzu, dass die Banlieues auch deswegen Problemherde seien, weil innerhalb dieser die Jugendarbeitslosigkeit und die Kriminalitätsrate zwei Mal so hoch seien, wie in Rest-Frankreich.
Er sprach einen Teufelskreis an, aus dem nur wenige herauskämen.

Sein Vortrag war an diesem Tag leider ohne Hilfe visueller Medien, wie z.B. Statistiken, Bilder oder Karten. Schade für uns war auch, dass wir das Gefühl hatten, unsere Fragen würden nicht wirklich beantwortet werden.
Was als Gesprächsrunde geplant war, entwickelte sich zu einem Vortrag mit Einwürfen von Lehrerseite und Meldungen einiger Schüler.
Alles in allem bekamen wir einen tieferen Einblick in die Banlieue-Problematik, fanden aber die Gesprächsrunde etwas enttäuschend, obwohl uns das Thema an sich sehr interessiert hat.