GRUNDSCHULE WEITERFÜHRENDE SCHULE KINDERGARTEN

DIE USA ZU GAST AN DER DST

Bericht über die Expertenrunde zum Thema „Wahlen in den USA“ am 23.10.2008
von Heinz Klinckwort, Klasse 12


Am 23.10.2008 wurde auf Initiative der Fachschaften Politik und Englisch die in Toulouse lebende Amerikanerin Angela Shaw zu einer Diskussion mit den Klassen der Oberstufe der DST zum Thema „Wahlkampf in den USA“ eingeladen.

Angela Shaw studierte, wie auch der 44. Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama an der international renommierten Harvard-Universität. Sie arbeitete während ihrer Zeit dort aktiv an der Publikation des Harvard Advocates und hatte während eines Alumini-Treffen an der Universität die Gelegenheit Mr. Barack Obama persönlich kennen zu lernen.

Hoch motiviert und gut auf die Diskussion vorbereitet machten wir uns alle am 23. Oktober auf den Weg zur Salle de Réunion, wo wir die gesamte Lehrerschaft der Fächer Politik und Englisch, sowie unsere Schulleiterin Frau Kunert und natürlich Mrs. Shaw und eine befreundete Journalistin aus Chicago trafen.

Nachdem sich Angela und ihre Freundin vorgestellt hatten (Letztere jedoch nur kurz, weil sie sich eigentlich aus dem Gespräch heraushalten wollte) und uns Angela etwas von ihrer Zeit in Harvard erzählte, eröffnete unsere Politiklehrerin Frau Priewisch das Gespräch, indem sie einen Bruchteil von Obamas und McCains letzter Debatte per Videoprojektion laufen lies. Angela merkte an, wie schnell Information heutzutage dank Internet und Portalen wie Facebook, Myspace und Youtube von Ort zu Ort reisen. Sie stellte fest, wie einfach es für uns, die „Internet Generation“ sei, sich über den einen oder anderen Kandidaten zu informieren und wie gewohnt wir daran wären, weil wir angeblich mit dem Internet aufgewachsen seien. Man stellte auch fest, dass das Internet nicht nur positive, sondern auch negative Auswirkungen auf die Kampagne der jeweiligen Kandidaten haben kann, weil zum Beispiel Gerüchte oder Geschichten aus der Vergangenheit viel schneller auftauchen und sich verbreiten können. Letztendlich stellten wir zusammen mit Angela fest, dass diese Wahlkampagne extrem von den Medien und besonders dem Internet beeinflusst worden war.

Zweiter Schwerpunkt der Diskussion war der Irakkrieg, der Eindruck, den die Welt auf Grund dessen heutzutage von den USA habe, und wie dieser Krieg Obamas Kampagne beeinflussen könnte. Mehrere Schüler stellten Angela Fragen zu diesem Thema, was sie selbst als Amerikanerin von dem Krieg denke, wie Obama die Lage entschärfen wolle, was die Zukunft für den Irak sei und warum der Krieg für beide Kandidaten ein so schwerwiegender Punkt sei, wenn es andere, vielleicht wichtigere Probleme zu lösen gäbe, wie die Finanzkrise oder die Hungerrevolten in der Welt. Angela erklärte uns, für sie sei es so, dass jeder eine bestimmte Verantwortung habe. Sowie sie die Verantwortung habe, morgens früh aufzustehen und zur Schule zu kommen, um mit uns über diese Themen zu diskutieren, so sehen es viele Amerikaner, als wäre es ihre Verantwortung gegen die Tyrannei und Ungerechtigkeit in der Welt zu kämpfen. Dies sei so seit der Unabhängigkeit, dem 2. Weltkrieg, dem Kalten Krieg und so sei es auch heute noch. Als gefragt wurde, ob es in den Vereinigten Staaten eine höhere Zensur - was den Irak betrifft - gäbe, erklärte uns ihre Freundin aus Chicago (obwohl sie sich eigentlich raus halten wollte), dass es am Anfang des Krieges ziemlich hart mit der Pressefreiheit zuging, die Situation habe sich aber in den letzten vier Jahren sehr gebessert.

Sie selber als Demokratin sei überzeugt, dass Obama dem Krieg ein „verantwortungsvolles“ Ende setzen würde. Obama sei ebenfalls besser als McCain auf die Finanzkrise vorbereitet und hätte bessere Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels und der Umweltverschmutzung.

Ich selber fragte sie, ob sie denke, Obama sei vorbereitet, den Kampf mit Russland aufzunehmen, da der Kremlin seit den Vorfällen in Georgien ziemlich aggressiv gegenüber dem Westen ist. Angela meinte dazu, McCain sei sicherlich gut auf Russland vorbereitet, er habe mehr Erfahrung durch seine Zeit im Vietnam Krieg, Obama wäre aber mehr als bereit es mit Russland aufzunehmen und die Lage in Georgien zu entschärfen.

Zu diesem Zeitpunkt trafen die Schüler der 10d ein und so begannen wir allgemeine Fragen zum Wahlsystem in den USA zu stellen.

Anhand einer Karte der USA konnte uns Angela die politische Lage in Amerika darstellen und uns wurden Begriffe wie swing states und superdelegates sowie ihre Wichtigkeit bei den Wahlen genauer erklärt.

Kurz danach war die zweite Stunde der Diskussion beendet und die Schüler machten sich auf den Weg zu ihrer nächsten Unterrichtsstunde.

Allgemein war ein hohes Interesse von Seiten der Schüler festzustellen, sowie auf Seiten der Lehrer und der zwei Gastredner. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und führte zu einer starken Bereicherung des politischen, interkulturellen und landeskundlichen Wissens der Schüler aller vier Jahrgangsstufen. Ich persönlich kann mitteilen, dass ich mich auf die nächste Debatte freue.