Ich habe gehört, dass es einen Wettbewerb für junge Musiker gibt: Jugend musiziert. Daraufhin habe ich Herrn Fraatz angesprochen, ob er mir ein paar Informationen geben kann. Er hat dann die erste Runde an unserer Schule organisiert. In der Jury waren außer ihm noch Herr Heinzel, Frau Giffhorn und Herr Scheuerpflug. Insgesamt 4 Schüler haben am Regionalwettbewerb teilgenommen. Ein Klavierspieler, ein Schlagzeugspieler, eine Pop-Sängerin und ich. Ich habe in der Kategorie „Klassischer Gesang“ teilgenommen. Drei Schüler wurden für den nächsthöheren Landeswettbewerb zugelassen. Leider konnten nur der Klavierspieler, Mark Fricke und ich dorthin fahren. Der Landeswettbewerb fand dieses Jahr in Warschau statt. Mark wurde von seiner Familie begleitet. Ich habe mich der Deutschen Schule Paris angeschlossen und war mit ihnen in einer Jugendherberge untergebracht.

In der Deutschen Schule Warschau war für uns alles wunderbar vorbereitet. Die Mütter hatten jeden Tag ein Buffet für uns organisiert. Es gab Stadtrundführungen und Museumsbesuche. Am spannendsten war es jedoch, den anderen Teilnehmern zuzuhören, faszinierend und inspirierend. Wirklich exzellent waren die Beiträge der Deutschen Schule Dublin. Alle sind in die nächste Runde weitergekommen. Ich habe ein Mädchen in der Kategorie „Pop Gesang“ gehört, sie hieß Kim, und mir war klar, ich muss mir ihr Gesicht merken, denn sie wird einmal berühmt.

Die Stimmung allerdings war leider häufig angespannt. Die Teilnehmer haben sich als Konkurrenten empfunden und so wurde kaum mit Fremden gesprochen, was ich sehr traurig fand. Ich habe den 2. Platz im Landeswettbewerb gemacht. Aufgefallen ist mir jedoch, dass im Vergleich zu den jüngeren Schülern ungefähr dreimal so viele Über-16-Jährige weitergekommen sind. Wer wirklich bis zum Bundeswettbewerb kommen will, dem würde ich raten, zu warten, bis er oder sie 18 ist. Bei den Jüngeren wurden nur die kleinen Mozarts weitergelassen.

Das Erlebnis „Jugend musiziert“ war einzigartig. Ich habe tolle Erfahrungen gemacht, aber noch einmal würde ich nicht dorthin fahren. Es ist wichtig, in einer solchen Situation seine Familie oder zumindest Freunde dabei zu haben. Ich würde es trotzdem jedem weiter empfehlen, der glaubt, extremen Prüfungsbedingungen gewachsen zu sein und der auch keine Angst hat, vor Publikum aufzutreten.