GRUNDSCHULE WEITERFÜHRENDE SCHULE KINDERGARTEN

Deutsche SchülerAkademie Schloss Torgelow 2009


Von Lilli Hiesener, Klasse 13 2009


In diesem Jahr war ich eine der zwei glücklichen Auserwählten unserer Schule, die am Programm einer Deutschen SchülerAkademie teilnehmen durfte. Unterstützt von meinen Lehrern bewarb ich mich im Februar für die streng limitierten Plätze der Akademie (2009 waren es insgesamt ca. 1000 Teilnehmer) und kam dann nach langem Bemühen und Hoffen durch das Nachrückverfahren in den Kurs „Irre, krank, gestört, normal – Und dann?“. Meine Gefühle am Tag der Anreise waren etwas gemischt, da ich nur vermuten konnte, was mich in Torgelow am See in mitten Mecklenburg-Vorpommerns erwarten würde. Zwei Wochen voller bereichernder Erkenntnisse und beeindruckender Erlebnisse oder vielleicht doch eher trockener Unterricht zusammen mit einer Menge Streber? Meine psychologischen Vorkenntnisse stützten sich lediglich auf ein Handbuch, das meine Kursleiter mir zugeschickt hatten, also ließ ich die Zeit vom 16. Juli bis 1. August gespannt auf mich zukommen und vertraute auf die ausschließlich positiven Berichte, die ich bis dato gehört hatte.

Die Akademie

Die DSA n° 7 war im Internat Schloss Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern untergebracht und hatte ziemlich regelmäßige Tagesabläufe. Jeden Morgen fanden sich alle 93 Teilnehmer und die Kursleiter beim Plenum zusammen. Es gab außer sonntags täglich drei Kurseinheiten und zusätzlich viele kursübergreifende Angebote wie z.B. Sport, Chor, Sprachkurse oder Tanzen, die fast alle von uns Teilnehmern organisiert wurden. Um einen Einblick in die 5 anderen Kurse (Mathematik, Physik, Biochemie, Europapolitik und Kommunikation) zu bekommen, kam gegen Ende ein Rotationstag dazu. Am Exkursionstag hatten wir die Möglichkeit, einen Ausflug zu machen. Das erste Mal in meinem Leben war ich in Berlin und habe die Tour „Berlin Unterwelt“ mitgemacht, wobei ich ehemalige Luftschutzbunker besichtigt habe, was sehr interessant war. An der Akademie wurde mir außerdem die seltene Gelegenheit geboten, einen deutschen Politiker zu treffen. Es handelte sich um den Wirtschaftsminister des Bundeslandes, Herrn Jürgen Seidel.

Mein Kurs

In meinem Kurs haben wir uns hauptsächlich mit der Entstehung, Diagnostik und Behandlung von Zwangsstörungen beschäftigt. Dabei ging es u.a. um den Begriff der Zwangsstörung (z.B. kann man solche als Krankheit bezeichnen?), die Erfassung anhand von Modellen und Klassifikationssystemen, Symptomatik und auch um die Rolle eines Therapeuten. Ein Großteil der Themen wurde in vorab vorbereiteten Referaten der 16 Kursteilnehmer vorgestellt, wir haben aber auch mit Textmaterial gearbeitet, in Kleingruppen diskutiert und Verständnisprobleme geklärt und unsere zwei Kursleiterinnen haben sogar ein Therapiegespräch schauspielerisch dargestellt. Es wurde vor allem selbstständig gearbeitet und der gesamte Kursinhalt wurde schriftlich wissenschaftlich von uns dokumentiert.




Fazit

Alles in einem verbrachte ich zwei auf vielerlei Ebene bereichernde Wochen, die mir sehr viel Spaß gemacht haben. Ich habe während kurzer Zeit einerseits ein umfassendes Wissen über ein Teilgebiet der Psychologie sowie über letztere an sich gewonnen und andererseits viel über selbstständiges Arbeiten und Präsentationstechniken dazugelernt. Ich habe das Leben im malerisch gelegenen Torgelow am See mit ausschließlich motivierten, offenen und sympathischen Menschen sehr genossen und einige gute Freunde gefunden, mit denen ich fest in Kontakt stehe.
Von der Zeit an der DSA werde ich wohl noch lange profitierten, deswegen möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Personen bedanken, die mir dieses Erlebnis überhaupt ermöglicht haben: Meiner Fachlehrerin Frau Giffhorn, meinem Klassenlehrer Herrn Scheuerpflug und der Schulleitung Frau Kunert und Herrn Dönch.
Vielen Dank!