GRUNDSCHULE WEITERFÜHRENDE SCHULE KINDERGARTEN

SchülerAkademie Braunschweig 2009


Von Anneke Grotheer, Klasse 12, 2009


Wenn ich heute auf meine Zeit an der Schülerakademie Braunschweig 2009 zurückblicke, bemerke ich, dass ich mir den Aufenthalt am Anfang ganz anders vorgestellt hatte. Nachdem ich mich beworben und die erste Runde überstanden hatte, bekam ich ein Buch mit allen Akademien und Kursen. In diesem Buch stand auch der Wochenplan, der an allen Akademien gleich ist. Um ehrlich zu sein, war ich zunächst etwas schockiert. Frühstück gab es bis 8.30 Uhr, das bedeutete spätestens um 7.30 Uhr aufzustehen, um noch entspannt essen zu können. Da ein Teil der Akademie auch in meine Ferien fiel, war ich davon verständlicherweise nicht allzu begeistert. Auch der restliche Tag hörte sich sehr anstrengend an. Nach dem Frühstück sollten wir ein halbstündiges Plenum besuchen, danach folgten vier Stunden Unterricht und anschließend gab es Mittag. Nach der Pause hatten wir Zeit bis 16.00 Uhr für kursübergreifende Angebote (so wurde das genannt). Um 16.00 Uhr dann Kaffee und Kuchen und bereits eine halbe Stunde später waren wieder zwei Stunden Kurs angesetzt. Danach folgten Abendbrot und Freizeit. Das hörte sich nach viel Arbeit an, denn die Akademie sollte 17 Tage lang dauern.

Die Realität stellte sich dann ganz anders heraus. Ich traf viele nette Leute und früh aufzustehen war jetzt kein großes Problem mehr, da man soviel Zeit miteinander verbringen wollte wie nur möglich. Das Plenum diente dazu, die Veranstaltung am Nachmittag zu planen. Die Kurszeit verging wie im Flug, da meine Kursleiter unglaublich gut strukturiert arbeiteten und das Thema um einiges gefächerter und interessanter war, als ich vorher gedacht hatte. Mein Kurs hieß „Immer mehr, immer schneller, immer weiter". So haben wir u. a. den Verkehr auf seine ökonomischen Vorteile und ökologischen Nachteile untersucht. Es wissen nicht viele, dass zum Beispiel die Fehmarnbeltbrücke zwar große wirtschaftliche Vorteile bringt, aber auch die heimische Fauna bedroht und das Aussterben der Schweinswale leider mit fördert. Darüber hinaus haben wir die ökologischen und ökonomischen Probleme einer Hafenvertiefung in Hamburg, den Zerschneidungsgrad der deutschen Wälder durch den Straßenverkehr, alternative Technologien und Kraftstoffe und deren Vor- und Nachteile diskutiert.

Wir hatten sehr kompetente Gruppenleiter, die sich in diesem Themengebiet unglaublich gut auskannten und die 6 Stunden Kurs vergingen schneller als vermutet. Auch die Mittagspause war mehr als ausreichend. Laut Plan sollte sie nur zwei Stunden dauern, aber da niemand länger als eine Stunde in einer Cafeteria Mittag isst, kamen meistens 3 Stunden freie Zeit zustande, die man nutzen konnte, wie man wollte: mit Stadtbesichtigungen, Schlafen (was viele getan haben, da es am Abend oftmals spät wurde) oder mit den kursübergreifenden Angeboten wie z. B. Volleyball, Fußball, Theater oder Japanisch. Abends war es ähnlich. Jeder konnte tun, was er wollte, wir durften alleine in die Stadt, mussten uns aber um spätestens 11 Uhr bei der Akademieleitung zurückmelden. Diese bestand aus zwei Personen, die sich um die Anliegen der Schüler und um die gesamte Organisation kümmerten. Sie gingen auch auf die persönlichen Bedürfnisse jedes Teilnehmers ein. Wenn man krank wurde, was bei mir leider der Fall war, fuhren sie einen zum Arzt und brachten sogar das Essen aufs Zimmer, wenn jemand im Bett bleiben musste. Sie waren sozusagen die „Mütter“ der Akademie.
Wir hatten auch zwei Nachmittage zur freien Verfügung und einen Exkursionstag, an dem Kanufahren, ein Besuch in Wolfsburg, ein Besuch in der Bibliothek von Wolfenbüttel und eine Radtour angeboten wurden. Natürlich gab es auch anstrengende Momente. Darunter fielen vor allem die letzten drei Tage, da wir dort die Dokumentationen schreiben mussten. Ich hatte Glück, unser Kurs war gut vorbereitet und daher hatten wir nicht so viel zu tun, aber andere Kurse saßen teilweise auch nachts bei der Arbeit zusammen. Aber das gehört nun einmal zu einer Schülerakademie und es war auch nicht langweilig, sondern eher langwierig.

Wenn man mich fragen würde, was das Wichtigste war, was ich aus der Akademie mitgenommen habe, ist meine Antwort ganz klar: die Menschen, die ich dort kennen gelernt habe. Es ist erstaunlich, wie sehr 17 Tage zusammenschweißen können und ich möchte keinen meiner dort gewonnenen Freunde missen. Im Rückblick war es eine unglaublich schöne Erfahrung und wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich nächstes Jahr wieder dabei sein. Aber man darf leider nur einmal mitmachen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich dort zu bewerben, der sich weiterbilden möchte und der motiviert ist. Es ist ein großartiges Erlebnis und eine Erfahrung, die ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen werde.