GRUNDSCHULE WEITERFÜHRENDE SCHULE KINDERGARTEN

Praktikumsbericht

von Bastian Kaufmann


Von dem insgesamt sehr jungen, ca. 20-köpfigen Kollegium bin ich herzlich empfangen und aufgenommen worden. Ich habe mich schnell als gleichwertiger Teil des Kollegiums gefühlt. Neben breiten, auch fachfremden Hospitationsmöglichkeiten bei verschiedenen Lehrern wurde mir schon nach kurzer Zeit die Gelegenheit gegeben, in meinen Fächern Chemie und Sport eigenverantwortlich zu unterrichten. Zu einem großen Anteil waren meine Unterrichtsversuche von engagierten Vor- und Nachbesprechungen begleitet, so dass ich mich zu jeder Zeit ausgesprochen gut betreut fühlte. Insbesondere zur Anwendung von Methodenvielfalt bin ich stets stark ermutigt worden. Lehrerfahrungen durfte ich in diversen Klassenstufen sammeln. So habe ich Unterrichtsreihen in den Klassenstufen 7, 8, 9 und 10 mitgestaltet und sogar teilweise einen trilingualen Sportkurs der Jahrgangsstufe 6 angeleitet. Neben der Möglichkeit, mich bei der Planung und Gestaltung des Weihnachtskonzerts der Schule zu engagieren, konnte ich auch den Ablauf einer Bund-Länder-Inspektion miterleben. Des Weiteren habe ich am Wandertag der Schule teilgenommen und wurde in die Vorbereitung des Tags der Schule, bei dem Themen wie Schülergesundheit und Integrationsproblematik zwischen Eltern, Schülern und Lehrern diskutiert wurden, aktiv eingebunden.

Da ich mein 13-wöchiges Praktikum im Anschluss an mein Studium durchgeführt habe, fühle ich mich nun sehr gut auf das Referendariat vorbereitet. Schlussendlich möchte ich die angenehme und lehrreiche Zeit an der Deutschen Schule Toulouse keinesfalls missen und kann jedem, der über ein Auslandspraktikum nachdenkt, empfehlen, sich hier zu bewerben.

Auch außerhalb der Schule habe ich eine sehr schöne Zeit in Toulouse verbracht. Es ist eine ausgesprochen lebendige Stadt mit sehr vielen Studenten und jungen Leuten aus aller Welt. Wesentlich leichter als gedacht fiel es mir, Kontakte zu Erasmus-Studenten, Sprachschülern vieler Länder und auch Franzosen zu knüpfen. Die Offenheit der Menschen hat mich positiv überrascht und beeindruckt. Vor allem in den Sommermonaten waren die Straßen, Plätze und das Ufer der Garonne von der Musik vieler Straßenmusikanten und dem Lachen junger Leute erfüllt. Die Nähe zu Atlantik, Mittelmeer, Spanien, den Pyrenäen und vielen interessanten Städten wie Albi, Carcassonne und Bordeaux bietet darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten zu Ausflügen.

Folgende Informationen für die Planung möchte ich zukünftigen Praktikanten gerne mitgeben:
  • Für mich hat es sich sehr bezahlt gemacht, vor dem Beginn meines Praktikums einen dreiwöchigen Intensivsprachkurs zu belegen. Neben den Sprachfortschritten habe ich dadurch schnell viele Kontakte knüpfen können. Außerdem erleichtert dies auch ganz wesentlich den Start in Frankreich. Eine tolle Wohngemeinschaft mit einem Franzosen wurde mir von der Sprachschule vermittelt, nachdem ich lange Zeit mit eigenen Versuchen gescheitert war.
  • Es gibt die Möglichkeit, die sehr kostengünstige Tisséo-Karte zu kaufen, die es erlaubt, uneingeschränkt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.
  • Die Anbindung an die Schule, die außerhalb von Toulouse in Colomiers liegt, ist nicht ganz unproblematisch von Toulouse aus. Es bietet sich auf jeden Fall an, eine Unterkunft mit Anschluss an die Ligne A (Métro) zu suchen. Mit dieser kann man schnell die Station Arènes erreichen, von wo aus eine gute Anbindung an die Schule mit dem SNCF gegeben ist. Neben der Tisséo-Karte müssen dann allerdings weitere (sehr kostengünstige) Tickets gelöst werden.
  • Ich würde nicht unbedingt dazu raten, mit dem Auto zu fahren, da man selten länger als drei Minuten auf die Métro warten muss und jeden Tag im Stau stehen würde. Lediglich die SNCF ist nicht immer ganz zuverlässig.