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Eurocampus - der Grundstein ist gelegt

29. Mai 2008



„Unsere Freiheit ist der Weg nach vorn“, „ We are walking to where freedom begins“, „ On est en route pour la liberté,“ mit diesem afrikanischen Lied, übersetzt aus der Sprache der Zulu, machten die Grundschüler der Deutschen Schule Toulouse ( DST) und der International School of Toulouse (IST) bei der Grundsteinlegung für das gemeinsame Projekt Eurocampus deutlich, welcher Geist einmal in diesem Neubau zu Hause sein soll:
Das neue Schulgebäude mit gemeinsamer Kantine, Sporthalle und Bibliothek soll junge Europäer beherbergen, die sich in ihrer jeweiligen Muttersprache ebenso zu Hause fühlen wie in der Sprache ihrer Partnerschule und ihres Gastlandes und die offen sind für die Kultur des Anderen. Sogar in der afrikanischen Originalsprache sangen die Kinder unter der Leitung ihrer Musiklehrerinnen Sylvia Mira (DST) und Fiona Hick (IST) vor den Vertretern von Airbus, der Schulen, dem Architekten, vor Mitarbeitern der Baufirma , Mitgliedern des Schulvorstandes und vor einigen Elternvertretern und gaben der Feier - ebenso wie die deutschen, englischen und französischen Festredner - ein internationales Ambiente.
Strahlender Sonnenschein tat ein Übriges, um diesen symbolischen Akt der Grundsteinlegung zu einer rundum gelungenen Veranstaltung für alle Beteiligten werden zu lassen.
„Die Kinder sichern unsere Zukunft und bei uns liegt die Verantwortung für ihre Erziehung und die Pflicht, sie auf ihrem Weg zu begleiten.“
Adolf Ihde machte in seiner Ansprache deutlich, dass dieses gemeinsame Schulprojekt auch für die Mobilität der Airbus-Mitarbeiter eine besondere Bedeutung darstelle und die Firma deshalb in dieses Projekt investiert habe. Doch für Airbus bedeute dieses Engagement nicht nur eine rein bautechnische Investition „in Mauern und Steine“, sondern vielmehr eine enge kulturelle und erzieherische Zusammenarbeit zwischen DST, IST, English 31 und natürlich auch den französischen Schulen.
Als Gäste in Toulouse wolle man hier nicht wie auf einer Insel leben, sondern der europäische Geist solle in dem Projekt Eurocampus so lebendig wie möglich sein. Airbus werde darauf ein besonderes Augenmerk richten und die Schulen ungefähr zweimal im Jahr darum bitten, über den Fortschritt ihrer gemeinsamen Integrations-Projekte zu berichten.
Und zu guter Letzt hatte er noch eine besondere Neuigkeit zu verkünden: Thierry Baril, Personalvorstand bei Airbus, habe die Schirmherrschaft für das Eurocampus-Projekt übernommen.
Der Schulvereinsvorsitzende des DSVT, Dr.Peter Fornell, würdigte vor allem den unermüdlichen persönlichen Einsatz aller Beteiligten, der die Realisierung dieses Projektes erst möglich gemacht habe. Neben der Verwaltungsleiterin des DSVT, Evelyn Diesterheft, der Grundschulleiterin Gisela Heinzel, der Kindergartenleiterin Giselheid Eberhardt, galt sein besonderer Dank seinem Amtsvorgänger Dieter Kästner, der eigens aus Hamburg angereist war.
Für die Deutsche Schule Toulouse, die mit Grundschule und Kindergarten in den Neubau einziehen werde, sei diese Grundsteinlegung ein ebenso freudiger Anlass wie für die englische Seite, zumal sich die Qualität des Schulangebots dadurch nachhaltig verbessern werde.
Diese Sichtweise teilte auch der Präsident der IST, Simon Benney, der von einem neuen Kapitel der Integration in einem internationalen Umfeld gemeinsam mit den deutschen Kollegen sprach.
Bereits in der langen Vorbereitungsphase hätten beide Schulen ihren besonderen Willen zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit unter Beweis gestellt. Die Projektgruppe unter der Leitung von Harald von Linstow habe ebenso wie der Mitarbeiterstab beider Schulen dazu beigetragen, “ dass der Eurocampus Realität wurde“.
Ein Projekt, das auch besondere Anforderungen an den Architekten gestellt habe, wie Monsieur Tran Van im Anschluss betonte. Seine Arbeit sei besonders von dem Willen beeinflusst worden, zwei Schulen zusammenzuführen, in deren Lebens- und Unterrichtsweise es auch gewisse kulturelle Unterschiede gäbe. Sein Mitarbeiterstab habe gemeinsam mit dem Bauunternehmen Spie Batignolles versucht, ein Konzept zu schaffen, das an die hohe Qualität des bereits bestehenden Schulkomplexes anknüpfe, um somit eine gewisse Kontinuität zu garantieren.
Im Namen der Schulleitung der Deutschen Schule Toulouse freute sich der stellvertretende Schulleiter, Jan Andrees Dönch, bereits darauf, dass die Zeit ohne Sportanlagen, mit kleinen Zimmern, in denen das Lehrerzimmer gleichzeitig als Sprechzimmer diene, nun bald vorbei sei. Er erinnerte an die unzähligen Stunden, die damit verbracht worden seien, um alles für dieses gemeinsame Werk auf den Weg zu bringen.
An die französischen Partner gerichtet, mit denen die deutsche Seite auf eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken kann, meinte Herr Dönch, es sei der DST ein besonderes Anliegen, dass auch französische Gäste für gemeinsame Projekte in der Schule aufgenommen werden könnten.
Für den Schulleiter der International School of Toulouse, Les Albiston, wurde mit dem Wachsen des Gebäudes ein langjähriger Wunsch endlich Realität.
Welch höheres Ziel könne es für ein Bauunternehmen und den Architekten noch geben, als ein Gebäude zu schaffen, das die Hoffnungen und Ziele so vieler junger Leute aus der ganzen Welt in sich vereinige, meinte Albiston.
Er lud die Vertreter beider Schulen dazu ein, dafür Sorge zu tragen, dass diese einmalige Gelegenheit einer internationalen Kooperation in einem Gebäude, das zum Lernen und einander Verstehen ausgerichtet sei, auch entsprechend genutzt werde.
Die Lehrer würden all ihre Kraft dafür einsetzen, sich dem finanziellen und ideellen Engagement von Seiten des Sponsors Airbus würdig zu erweisen.
Die Eltern beider Schulen bat er um die Unterstützung dieses Projektes und von den Schülern wünschte er sich eine positive Arbeitseinstellung, getragen von Toleranz und gegenseitigem Verständnis.
Als sichtbares Zeichen ihrer gemeinsamen Wünsche, Hoffnungen und Ziele wurden daraufhin Schülerarbeiten beider Schulen sicher und fest in einen Metallzylinder verpackt.
Schüler und Lehrer der DST und der IST, der Projektleiter von Airbus und die Mitarbeiter der Baufirma nahmen schließlich nacheinander eine Kelle voll Mörtel in die Hand, um den Zylinder im Fußboden der gemeinsamen Eingangshalle einzumauern.
„Sehen wir diesen Zylinder als ein Samenkorn, das in dem Gebäude den Geist von Liebe, Verständnis und Harmonie wachsen lassen soll“, betonte Les Albiston in seinem Schlusswort.
„Today you send a message to the future.”

Bettina Petersen

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